Private Krankenversicherung – Passend für Ihr Leben
In Deutschland gibt es zwei Möglichkeiten, sich krankenversichern zu lassen. Es besteht eine Versicherungspflicht, sodass jede in Deutschland wohnende Person zunächst gesetzlich versichert ist. Unter gegebenen Umständen können Sie auch in die private Krankenversicherung wechseln.
Bei der Wahl des passenden Versicherungsschutzes sind viele persönliche Faktoren relevant. Die Entscheidung, ob Sie letztlich die private oder gesetzliche Krankenversicherung wählen, sollten Sie gut durchdenken.
Für diese Personengruppen ist die Private sinnvoll
Die private Krankenversicherung ist nicht für jeden möglich und sinnvoll. Für diese Personengruppen lohnt sie sich:
- Arbeitnehmer, deren regelmäßiges Arbeitsentgelt über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt.
- Selbstständige, Freiberufler
- Beihilfeberechtigte & berücksichtigungsfähige Angehörige sowie Beamte auf Widerruf
- Ärzte & junge Ärzte, Medizinstudenten
Weitere Berufsgruppen wie Beamte und andere Beihilfeberechtigte, sowie Richter oder Abgeordnete, sind meist ebenfalls privat krankenversichert.
Der Wechsel von gesetzlich auf privat krankenversichert
Als Arbeitnehmer sind Sie für einen Wechsel in die Private berechtigt, sofern Ihr jährliches Bruttoeinkommen 1 Jahr lang über der Versicherungspflichtgrenze von 64.350 Euro liegt (Stand 2021). Selbstständige, Freiberufler und Beamte können in der Regel unabhängig vom Einkommen eine Krankenversicherung privat abschließen.
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Das sind die Vorteile einer privaten Krankenversicherung
Bei der privaten Krankenversicherung profitieren Sie von einem Leistungsspektrum, welches, je nach Tarif, das Mindestniveau der gesetzlichen Kassen übertrifft. Im Folgenden zeigen wir Ihnen eine Auswahl an Vorteilen der privaten Krankenversicherung.
Bevorzugte Behandlung und hochwertige Leistungen
Ein großer Vorteil der privaten Krankenversicherung ist die bevorzugte Behandlung durch niedergelassene Ärzte und Zahnärzte. Das kommt daher, dass sich Privatversicherer in der Regel mit deutlich höheren Sätzen an medizinischen Leistungen beteiligen, als die gesetzlichen Kassen. Weitere Vorteile einer privaten Krankenversicherung sind:
- Freie Arztwahl
- Volle Kostenerstattung und bevorzugte Behandlung bei Klinikaufenthalten
- Chefarztbehandlung (je nach festgelegtem Tarif), Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer, zudem freie Krankenhauswahl
- Alternative bzw. teure Behandlungsmethoden
- Zuzahlungsfreiheit bei Medikamenten
- Behandlung durch Heilpraktiker
Darüber hinaus erstatten private Krankenversicherer die Kosten für Zahnbehandlungen bis zu 100 Prozent. Das gilt auch für Implantate und hochwertigen Zahnersatz.
Beitragshöhe individuell bestimmbar
Der Beitrag in der Privaten ist abhängig vom gewählten Leistungsspektrum, Ihrem Eintrittsalter (je jünger, desto günstiger) und Ihrem Gesundheitszustand. Durch Ihre Bereitschaft eine Selbstbeteiligung hinzuzufügen, reduzieren Sie Ihre monatlichen Beitragskosten. Sie können bei der privaten Krankenversicherung ein individuell zu Ihnen passendes Leistungspaket selbst wählen. Dieses ist zudem meist erheblich umfangreicher als das der gesetzlichen Kassen.
Private Krankenversicherung oft günstiger
Viele Personengruppen, vor allem gut verdienende Singles, kinderlose (Ehe-) Paare, die voll berufstätig sind und Gutverdiener profitieren vom privaten Gesundheitsschutz. Dieser ist oftmals sogar deutlich günstiger als die gesetzliche Pflichtversicherung. Aus diesem Grund ist bereits jeder zehnte Deutsche privat krankenversichert.
Kosten einer privaten Krankenversicherung
Die jeweilige Höhe der Beiträge in der privaten Krankenversicherung ist abhängig davon, welches Leistungspaket Sie wählen. Dabei gibt es die günstigen Mindesttarife für junge Selbstständige bis hin zum umfassenden Top-Tarif für anspruchsvolle Versicherte.
Neben dem jeweiligen Leistungspaket richtet sich der Beitrag noch nach Alter und Vorerkrankungen des Versicherten sowie der gewünschten Selbstbeteiligung. Wenn Sie dazu bereit sind, jährlich einen bestimmten Betrag Ihrer Krankheitskosten selbst zu übernehmen, können Sie bei Ihren Beiträgen in der privaten Krankenversicherung bares Geld sparen. Außerdem ist es bei vielen Versicherern üblich, dass Sie ein bis drei Monatsbeiträge zurückerhalten, wenn Ihr Versicherer Ihnen ein Jahr lang keine Behandlung erstatten muss.
Wie bei nahezu jeder Versicherung, die Ihre Gesundheit thematisiert, müssen Sie einen detaillierten Fragebogen zu Vorerkrankungen und möglichen Gesundheitsrisiken wahrheitsgemäß ausfüllen. Es ist sehr wichtig, dass Sie keine falschen Angaben machen. Das kann Sie im schlimmsten Fall Ihren Versicherungsschutz kosten. Abhängig vom Gesundheitszustand kann es zu Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder Ablehnung kommen. In manchen Fällen wird auch ein Gesundheits-Check beim Arzt fällig.
Entschließen Sie sich in die private Krankenversicherung zu wechseln, können Sie aus einer Vielzahl von Anbietern mit diversen Produkten und Tarifen wählen. Informieren Sie sich gut und meiden Sie es eine private Krankenversicherung online abzuschließen. Ohne fachkundige Beratung ist das Thema zu komplex, da Sie viele Details beachten müssen.
Beitragsentwicklung über die Jahre
Es ist nicht ganz auszuschließen, dass in Zukunft die Beiträge in der privaten Krankenversicherung erhöht werden. Wenn Sie als Ruheständler nicht mehr über ein gleichbleibend hohes Einkommen verfügen wie zur Zeit Ihrer Berufstätigkeit, kann das zur finanziellen Belastung werden.
Daher werden zehn Prozent der Beiträge aller privat Krankenversicherten zwischen 21 und 60 Jahren einer besonderen Altersbeitragssicherung zugeführt. Dadurch ist gewährleistet, dass Ihre Beiträge auch später stabil bleiben.
Sie haben darüber hinaus die Möglichkeit ab einem Alter von 65 Jahren in einen preiswerten Standardtarif zu wechseln. Dieser bietet mindestens die Leistungen einer gesetzlichen Kasse. Oder Sie passen Ihre Leistungen an und verzichten auf Angebote wie die Chefarztbehandlung oder das Klinik-Einzelzimmer. So halten Sie Ihren Beitrag entsprechend günstig.
Der Wechsel aus der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung
Zunächst müssen Sie wissen, dass Sie, wenn Sie aus einer gesetzlichen Kasse in die Private gewechselt sind, nicht ohne Weiteres wieder zurückwechseln können. Das hat den Grund, dass der Gesetzgeber vermeiden möchte, dass Sie in jungen Jahren von den niedrigen Beitragssätzen der privaten Krankenversicherer profitieren und mit einem Wechsel im Alter steigende Beiträge in der Privaten vermeiden.
Die Wiederaufnahme in die gesetzliche Krankenversicherung ist nur dann möglich, wenn Ihre Einkünfte dauerhaft unter die Versicherungspflichtgrenze von 64.350 Euro (Stand 2021) sinken. Wenn Sie jedoch älter als 55 Jahre sind, müssen Sie weiter in der Privaten bleiben. Die einzige Ausnahme ist hier die Arbeitslosigkeit. Melden Sie sich arbeitslos, werden Sie von der Arbeitsbehörde wieder gesetzlich versichert.
Grundsätzlich sollten Sie den Wechsel zurück in eine gesetzliche Kasse gut überlegen. Vollziehen Sie den Übergang in die Gesetzliche, gehen Ihnen die Altersrückstellungen verloren, die Ihre private Krankenversicherung für Sie bereits gebildet hat.
Wichtig zu wissen
Lassen Sie sich von der gesetzlichen Versicherungspflicht ganz befreien, führt kein Weg mehr zurück in die gesetzlichen Krankenkassen! Diese Befreiung ist auf Antrag möglich, wenn Sie in der Privaten bleiben wollen, obwohl Ihre Einkünfte unter die Versicherungspflichtgrenze von 64.350 Euro gesunken sind.
Lassen Sie sich hierzu jedoch besser vorab von uns beraten. Sprechen Sie uns gerne direkt an und wir vereinbaren einen Beratungstermin bei uns vor Ort in Rastatt.